Das Umwelt-Lexikon

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Sequestrierung bezeichnet im Umweltkontext die langfristige Speicherung von Kohlendioxid (CO₂) oder anderen Treibhausgasen, um deren Konzentration in der Atmosphäre zu reduzieren und so dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Allgemeine Beschreibung

Sequestrierung (auch Kohlendioxid-Sequestrierung oder Kohlenstoffsequestrierung) ist ein Prozess, bei dem CO₂ aus der Atmosphäre entfernt und in natürlichen oder künstlichen Reservoirs gespeichert wird. Dies kann durch biologische, chemische oder physikalische Methoden geschehen. Ziel ist es, die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre zu verringern und somit die globale Erwärmung zu verlangsamen. Sequestrierung spielt eine wichtige Rolle in Klimaschutzstrategien und in der Förderung nachhaltiger Praktiken zur Emissionsreduktion.

Bedeutung und Nutzung

Die Bedeutung der Sequestrierung im Umweltkontext liegt in ihrer Fähigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern. Durch die Speicherung von CO₂ in geologischen Formationen, Ozeanen oder Biomasse können erhebliche Mengen des Treibhausgases aus der Atmosphäre entfernt werden. Dies ist besonders wichtig, da die Reduktion von Emissionen allein möglicherweise nicht ausreicht, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Sequestrierung bietet eine zusätzliche Maßnahme, um die Netto-CO₂-Emissionen zu senken.

Methoden der Sequestrierung

Es gibt mehrere Methoden der Sequestrierung, die in der Praxis angewendet werden:

• Geologische Sequestrierung: CO₂ wird in unterirdische Gesteinsschichten injiziert, wo es langfristig gespeichert werden kann. Geeignete Reservoirs sind beispielsweise ausgebeutete Öl- und Gasfelder oder tiefe Salzwasseraquiferen.
• Biologische Sequestrierung: CO₂ wird durch natürliche Prozesse in Biomasse gespeichert. Wälder, Ozeane und Böden spielen eine wichtige Rolle bei der Aufnahme und Speicherung von CO₂ durch Photosynthese und biologische Ablagerungen.
• Ozeansequestrierung: CO₂ wird direkt in die Tiefsee injiziert oder durch natürliche biologische Prozesse im Meer gespeichert. Dies kann jedoch Risiken für marine Ökosysteme mit sich bringen.
• Technologische Sequestrierung: Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCS) fangen CO₂-Emissionen aus industriellen Prozessen ab und speichern sie in geologischen Formationen.

Anwendung in der Praxis

Sequestrierung wird in verschiedenen Bereichen angewendet:

• Industrie: CO₂-Emissionen aus Kraftwerken und Industrieanlagen werden aufgefangen und in geologischen Formationen gespeichert.
• Landwirtschaft und Forstwirtschaft: Praktiken wie Aufforstung, Agroforstwirtschaft und nachhaltige Bodenbewirtschaftung erhöhen die Kohlenstoffspeicherung in Böden und Biomasse.
• Energieerzeugung: Erneuerbare Energien und Biomasseanlagen in Kombination mit CCS-Technologien reduzieren die Netto-CO₂-Emissionen.

Bekannte Beispiele

Ein bekanntes Beispiel für geologische Sequestrierung ist das Sleipner-Projekt in der Nordsee, wo seit 1996 CO₂ aus Erdgas abgeschieden und in eine unterirdische Salzwasserschicht injiziert wird. In Deutschland gibt es Projekte wie das Ketzin-Projekt, bei dem CO₂ in tiefe geologische Formationen injiziert wird, um die Speicherung zu erforschen und zu demonstrieren. Aufforstungsprojekte in vielen Teilen der Welt, wie das Bonn Challenge, tragen ebenfalls zur biologischen Sequestrierung bei.

Behandlung und Risiken

Die Sequestrierung von CO₂ bringt auch Herausforderungen und Risiken mit sich:

• Geologische Risiken: Die langfristige Sicherheit der geologischen Speicherung muss gewährleistet sein, um Leckagen zu verhindern.
• Biologische Risiken: Veränderungen in Landnutzung und biologische Sequestrierungsprojekte können lokale Ökosysteme beeinträchtigen.
• Ökologische Risiken: Ozeansequestrierung kann die Meereschemie verändern und marine Lebensräume schädigen.
• Technologische Herausforderungen: Die Entwicklung und Implementierung von CCS-Technologien erfordert erhebliche Investitionen und technische Innovationen.

Ähnliche Begriffe

• Carbon Capture and Storage (CCS): Technologien zur Abscheidung und Speicherung von CO₂ aus industriellen Prozessen.
• Emissionen: Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre.
• Klimaschutz: Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel.
• Nachhaltigkeit: Nutzung natürlicher Ressourcen auf eine Weise, die ihre Verfügbarkeit für zukünftige Generationen sichert.

Weblinks

• environment-database.eu: 'Sequestration' in the glossary of the environment-database.eu (Englisch)
• environment-database.eu: 'Sequestration' in the glossary of the environment-database.eu (Englisch)

Zusammenfassung

Sequestrierung ist ein zentraler Bestandteil von Klimaschutzstrategien, der darauf abzielt, CO₂ langfristig aus der Atmosphäre zu entfernen und zu speichern. Durch geologische, biologische, ozeanische und technologische Methoden kann die Sequestrierung dazu beitragen, die globale Erwärmung zu verlangsamen und die Netto-CO₂-Emissionen zu reduzieren. Obwohl es Herausforderungen und Risiken gibt, bietet die Sequestrierung eine wichtige Ergänzung zu Emissionsminderungsmaßnahmen und unterstützt die nachhaltige Entwicklung.

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