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Bienensterben bezeichnet im Umweltkontext das massenhafte Verschwinden oder den rapiden Rückgang von Honigbienen- und Wildbienenpopulationen. Dieses Phänomen hat weitreichende ökologische und landwirtschaftliche Folgen, da Bienen zu den wichtigsten Bestäubern vieler Nutz- und Wildpflanzen zählen. Ihr Rückgang gefährdet somit nicht nur die Biodiversität, sondern auch die menschliche Nahrungsmittelproduktion.
Das Bienensterben gilt als empfindlicher Indikator für den Zustand von Ökosystemen und wird weltweit mit großer Sorge beobachtet.
Allgemeine Beschreibung
Die Ursachen des Bienensterbens sind vielfältig und wirken häufig kombiniert:
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Pestizide, insbesondere Neonicotinoide, schwächen das Immunsystem, stören Orientierung und Kommunikation
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Krankheiten und Parasiten, vor allem die Varroa-Milbe und virale Infektionen
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Lebensraumverlust durch Monokulturen, Versiegelung und intensive Landwirtschaft
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Klimawandel, der Blühzeiten verschiebt und Nahrungsverfügbarkeit reduziert
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Luftverschmutzung und Lichtsmog, welche Duft- und Orientierungssignale beeinträchtigen
Neben Honigbienen sind besonders auch Wildbienen betroffen, darunter Hummeln und Solitärbienen. Diese sind in vielen Fällen noch effizientere Bestäuber und stärker gefährdet.
Die Folgen des Bienensterbens sind gravierend:
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Rückgang der Bestäubungsleistung und geringere Ernteerträge
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Verlust pflanzlicher Vielfalt und Beeinträchtigung ganzer Nahrungsnetze
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Langfristige Gefährdung der Ernährungssicherheit
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Ökonomische Schäden in Landwirtschaft und Imkerei
Empfehlungen
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Förderung von ökologischem Landbau und pestizidarmen Methoden
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Schaffung bienenfreundlicher Lebensräume wie Blühstreifen, Hecken, Wildwiesen
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Erhalt und Wiederansiedlung heimischer Wildbienenarten
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Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung (z. B. bienenfreundliche Gärten)
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Förderung von Stadtimkerei und Biodiversität in urbanen Räumen
Indikatoren, Therapie und Wiederherstellung
Anzeichen für Bienensterben:
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Plötzlich leere oder kollabierte Bienenstöcke
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Ausbleiben von Bienen in Blütezeiten
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Geringere Erträge bei Obst- und Gemüsepflanzen
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Anstieg bienentypischer Krankheiten oder Parasiten
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Rückgang von Wildbienenbeobachtungen in bekannten Lebensräumen
Ökologische "Therapie" und Wiederherstellung:
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Anbau regionaler Blühpflanzen mit gestaffelten Blühzeiten
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Pestizidverzicht oder gezielter Einsatz bienenschonender Mittel
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Installation von Nisthilfen und Schutz von Altgrasstreifen
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Forschungsförderung zu Bienenkrankheiten und -genetik
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Beteiligung an Citizen-Science-Projekten zur Datenerhebung und Sensibilisierung
Verwandte Begriffe
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Bestäubungsökologie
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Insektensterben
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Biodiversitätsverlust
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Agrarwende
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Ökosystemdienstleistungen
Zusammenfassung
Bienensterben beschreibt den massiven Rückgang von Bienenpopulationen durch Umweltgifte, Parasiten, Lebensraumverlust und Klimawandel. Es gefährdet zentrale ökologische Prozesse und die menschliche Ernährungssicherheit. Maßnahmen zur Förderung bienenfreundlicher Lebensräume und pestizidfreier Landwirtschaft sind entscheidend, um das Überleben dieser Schlüsselart zu sichern.
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