English: Industrial waste wood / Español: Residuos industriales de madera / Português: Resíduos industriais de madeira / Français: Déchets industriels de bois / Italiano: Scarti industriali di legno
Industrierestholz ist ein Sammelbegriff für alle Holzreste, die bei der industriellen Erstellung von Holzprodukten entstehen. Waldholz fließt – falls es nicht direkt energetisch genutzt wird – üblicherweise zunächst in die stoffliche Nutzung.
Sägewerke und anderen nachfolgenden Betrieben verarbeiten das Waldholz weiter z.B. zu Baumaterialien, Möbeln, Holzwerkstoffen oder Papier. Dabei fallen in den Sägewerken, in der Zellstoffindustrie und bei der Möbelproduktion zahlreiche Reststoffe an. Sägespäne und Sägemehl, Holzhackschnitzel, aber auch Schwarzlauge, Rinde und sonstige Reststoffe der Papierherstellung können für die Strom- und Wärmeproduktion genutzt werden, z.B. in den Kraftwerken der Zellstoffindustrie, die selbst einen hohen Wärmebedarf hat, oder z.B. in Holzkraftwerken und Holzpelletheizungen. Entscheidend für die Abschätzung des Potenzials von Industrierestholz ist der Rohstoffbedarf der holzbe- und verarbeitenden Industrie im Bundesland. Für die unterschiedlichen Zweige der Säge-, Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie werden spezifische Anteile von Restholz angenommen, das während des jeweiligen Produktionsprozesses zurückbleibt. Rund zwei Drittel dieses Industrierestholzes werden wiederum weiter stofflich genutzt, z.B. für die Herstellung von Spanplatten. Der nach Abzug dieses stofflichen Verbrauches verbleibende Anteil an Industrierestholz bildet das energetisch zu nutzende Potenzial.
Beschreibung
Industrierestholz sind Abfallprodukte, die bei der industriellen Holzverarbeitung anfallen. Dazu gehören beispielsweise Sägespäne, Holzreste und Rinde. Dieses Holz wird oft aufgrund seiner ungleichmäßigen Form oder Größe nicht für die Weiterverarbeitung genutzt und stellt daher einen Abfallstrom dar. Industrierestholz kann eine Vielzahl von Holzarten umfassen und ist ein wichtiger Rohstoff für verschiedene Zwecke, einschließlich der Energieerzeugung.
Anwendungsbereiche
- Als Brennstoff für Biomassekraftwerke
- Zur Herstellung von Holzbriketts oder Pellets
- In der Papier- und Zellstoffindustrie zur Herstellung von Papierprodukten
- Als Rohstoff für die Herstellung von Spanplatten oder Holzwerkstoffen
- In der Landwirtschaft zur Bodenverbesserung oder als Einstreu
Risiken
- Verschwendung von Rohstoffen durch ungenutztes Holz
- Schädliche Emissionen bei der Verbrennung von Industrierestholz
- Mögliche Auswirkungen auf die Luft- und Wasserqualität durch ungeregelte Entsorgung
- Verlust von natürlichen Lebensräumen durch die Übernutzung von Holzressourcen
Beispiele
- Verwendung von Industrierestholz zur Beheizung von Gebäuden
- Recycling von Holzabfällen aus der Möbelproduktion
- Herstellung von Biokraftstoffen aus Holzresten
Beispielsätze
- Das Industrierestholz wird direkt aus der Fabrik an Biomassekraftwerke geliefert.
- Nach der Holzverarbeitung bleiben oft große Mengen an Industrierestholz übrig.
- Die Papierfabrik nutzt Industrierestholz als Rohstoff für ihre Produkte.
Ähnliche Begriffe
- Holzabfall
- Restholz
- Nebenprodukte der Holzindustrie
- Abfallholz
Zusammenfassung
Industrierestholz sind Abfallprodukte, die bei der industriellen Holzverarbeitung anfallen und verschiedene Anwendungsbereiche haben. Sie können als Energiequelle, Rohstoff für die Holz- und Papierindustrie oder zur Bodenverbesserung genutzt werden. Allerdings birgt die Handhabung von Industrierestholz auch Risiken für die Umwelt, wie verschwendete Ressourcen und schädliche Emissionen. Es ist wichtig, nachhaltige Methoden zur Nutzung und Entsorgung von Industrierestholz zu entwickeln, um negative Umweltauswirkungen zu verringern.
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