Bei der Drehrohrpyrolyse wird das Produkt typischerweise auf 500°C bis 700°C erhitzt. Während der Durchlaufzeit (zwischen 30 und 90 Minuten) zersetzt sich das organische Material und es bildet sich ein Pyrolysegas und der Pyrolysekoks (+ anorganisches Restmaterial).

Drehrohrpyrolyse

Das Pyrolysegas kann nun gereinigt oder kondensiert werden. Das übrigbleibende Pyrolysegas wird nun in einer separaten Brennkammer verbrannt und liefert zum einen die Prozesswärme für den Pyrolyseprozess , andererseits aber auch reichlich Energie für anderweitige Applikationen (z.B. Dampferzeuger).

Die Vorteile der Drehrohrpyrolyse liegen darin, dass:

  • es ein kontinuierlicher Prozess ist
  • verschiedene Qualitäten, sogar Produkte verarbeitet werden können
  • es anlagentechnisch relativ einfach ist
  • Mit der Drehrohrpyrolyse können Bodenverunreinigungen (Öl, Quecksilber, Dioxin) relativ einfach gesäubert werden.

Folgende Verfahren wurden bereits eingesetzt:

  • Müllpyrolyse: MPA Burgau (D) seit 1986 und Contherm Hamm (D) seit 2001
  • Bodenreinigung ölverseuchter Böden: BRZ Herne (D) seit 1992
  • Bodenreinigung quecksilberverseuchter Böden: Marktredwitz 1994-1996
  • Klärschlammpyrolyse: Yokohama (JP) seit 2000 und Tokio (JP) seit 2007
  • Bodenreinigung dioxinverseuchter Böden: Spolana (CZ) seit 2005
  • Braunkohleverkokung/-entgasung: Semirara (Ph) seit 2005
  • Altholzrecycling: Mie (JP) seit 2006
  • Altreifenrecycling: Ypsonas (Cy) seit 2009

Drehrohrpyrolyse

Folgende Verfahren sind ebenso möglich:

  • Holzhackschnitzel-Verkokung (ähnlich einem Meiler)
  • Biomasseverwertung (z.B. Pferdemist), gegebenenfalls mit Vortrockner
  • Tetra-Pack-Fluff-Recycling

Bei der Biomasse-Pyrolyse wird ein Teil als Pyrolysekoks (fast reiner Kohlenstoff) ausgeschieden. Manche Leute argumentieren daher, daß dieses Verfahren CO2-freundlicher als die reine Verbrennung zu werten sei, weil ja nicht alles an Kohlenstoff verwertet wird.


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