English: Lignite open-pit mining / Español: Minería a cielo abierto de lignito / Português: Mineração a céu aberto de linhito / Français: Extraction de lignite à ciel ouvert / Italiano: Estrazione a cielo aperto di lignite
Braunkohletagebau bezeichnet den großflächigen Abbau von Braunkohle in offenen Gruben, auch Tagebaue genannt. Diese Methode ist besonders umweltschädlich, da sie große Flächen zerstört, den Grundwasserspiegel absenkt und hohe CO₂-Emissionen verursacht. In Deutschland gibt es bedeutende Braunkohlereviere, etwa im Rheinland, in der Lausitz und in Mitteldeutschland.
Allgemeine Beschreibung
Der Braunkohletagebau ist eine Form des Bergbaus, bei der Braunkohle an der Erdoberfläche gewonnen wird. Dabei werden große Mengen Erde und Gestein entfernt, um an die Kohleflöze zu gelangen. Diese Methode ist kostengünstig und effizient, hat jedoch gravierende ökologische Folgen.
Typischerweise erfolgt der Abbau in mehreren Schritten:
- Abtragen der Deckschicht: Wälder, Dörfer und landwirtschaftliche Flächen werden entfernt.
- Förderung der Braunkohle: Großgeräte wie Schaufelradbagger transportieren die Kohle.
- Wiederverfüllung oder Rekultivierung: Nach der Nutzung werden Tagebaue teilweise renaturiert oder als Seen umgewandelt.
Deutschland gehört weltweit zu den größten Förderländern von Braunkohle. Allerdings soll die Förderung durch den Kohleausstieg bis spätestens 2038 beendet werden.
Spezielle Umweltprobleme
Der Braunkohletagebau verursacht erhebliche ökologische Schäden:
- Flächenverbrauch: Ganze Dörfer und Naturlandschaften werden zerstört.
- Grundwasserabsenkung: Der Wasserhaushalt in betroffenen Regionen verändert sich langfristig.
- Treibhausgasemissionen: Braunkohle hat den höchsten CO₂-Ausstoß aller fossilen Energieträger.
- Schwefel- und Feinstaubbelastung: Schadstoffe belasten Luft und Gesundheit.
Anwendungsbereiche
Braunkohle wird hauptsächlich zur Stromerzeugung genutzt. Dabei wird sie in großen Kohlekraftwerken verbrannt, um Elektrizität zu gewinnen. In geringem Maße findet sie auch Anwendung in der chemischen Industrie, beispielsweise zur Herstellung von Briketts oder Synthesegas.
Bekannte Beispiele
- Rheinisches Revier (Deutschland): Größtes Braunkohlerevier mit Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden.
- Lausitzer Revier (Deutschland/Polen): Große Tagebaue wie Jänschwalde und Welzow-Süd.
- Mitteldeutsches Revier (Deutschland): Historischer Braunkohleabbau rund um Leipzig.
- Tagebau Belchatów (Polen): Größter Tagebau in Europa.
Risiken und Herausforderungen
- Soziale Konflikte: Umsiedlungen von Dörfern führen zu Protesten und Widerstand.
- Klimaauswirkungen: Hohe Emissionen machen Braunkohle besonders klimaschädlich.
- Strukturwandel: Nach dem Kohleausstieg sind neue Wirtschaftskonzepte für betroffene Regionen nötig.
Ähnliche Begriffe
- Steinkohletagebau
- Kohleverstromung
- Rekultivierung
- Kohleausstieg
Zusammenfassung
Der Braunkohletagebau ist eine umstrittene Methode zur Förderung von Braunkohle, die tiefgreifende Umweltzerstörungen verursacht. Trotz der wirtschaftlichen Bedeutung wird er aufgrund des Klimawandels schrittweise eingestellt. Der Strukturwandel in den betroffenen Regionen stellt eine große Herausforderung dar.
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