Die Umweltchemie (engl. environmental chemistry), in ähnlicher Bedeutung auch ökologische Chemie genannt, ist ein interdisziplinärer naturwissenschaftlicher Forschungsbereich, der sich mit der Ausbreitung, Umwandlung und den Wirkungen chemischer Stoffe auf die belebte und unbelebte Umwelt beschäftigt. Hierbei werden sowohl Stoffe aus natürlichen Quellen untersucht, z. B. aus Vulkanen (Gase) und Organismen (Gifte) als auch solche aus anthropogenen Quellen, z. B. aus Verkehr, Industrieprozessen und Düngemitteleinsatz.
Umweltchemie befasst sich mit der Untersuchung und dem Verständnis der chemischen Prozesse in der Umwelt und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme. Hier sind einige Beispiele für Anwendungen der Umweltchemie:
- Untersuchung von Schadstoffen in der Luft, im Wasser und im Boden und deren Auswirkungen auf die Umwelt und den Menschen
- Entwicklung von Methoden zur Sanierung von Umweltverschmutzungen, wie zum Beispiel die Reinigung von Boden und Wasser, um die Auswirkungen von Chemikalien und Schadstoffen zu minimieren
- Identifizierung und Untersuchung von persistenten organischen Schadstoffen (POP), die Umweltgifte sind und in der Nahrungskette reichern
- Untersuchung von Metallen und deren Verhalten in der Umwelt, einschließlich ihrer Wechselwirkungen mit organischen Stoffen und anderen Schadstoffen
- Bewertung von Risiken und Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit durch den Einsatz von Chemikalien und Schadstoffen in der Industrie und im täglichen Leben.