Forstwirtschaftliche Biomasse umfasst das energetisch nutzbare Waldholz, das nachhaltig von den Waldflächen gewonnen werden kann. Ein Teil der jährlichen Holzernte fließt neben der stofflichen Nutzung (z.B. für Baumaterialien, Möbel, Holzwerkstoffe, Papier) bereits jetzt in die Strom- und Wärmeerzeugung.
Diese Menge, bereits energetisch genutztes Waldholz, bildet den Grundstock des Potenzials forstwirtschaftlicher Biomasse. Bei der Holzernte und bei der Durchforstung fällt regelmäßig Waldrestholz an. Darunter wird Schlagabraum, vor allem aus dem Ast- und Kronenbereich zusammengefasst, der aus Sicht der stofflichen Nutzung außen vor bleibt, weil Durchmesser und Krümmung nicht für eine höherwertige Aufarbeitung und Vermarktung ausreichen. Dieses Waldrestholz ergänzt das Potenzial forstwirtschaftlicher Biomasse, das aus Sicht der Bioenergie erschlossen werden kann. Ein weiteres Potenzial ergibt sich aus dem ungenutzten Holzzuwachs, d.h. der Biomasse, die im Wald jährlich nachwächst, aber bisher weder stofflich noch energetisch genutzt wird. Der bisher ungenutzte Holzzuwachs kann nur unter bestimmten Bedingungen für die energetische Nutzung in Aussicht gestellt werden. So muss der Zuwachs von Holz auf Naturschutzflächen abgezogen werden, weil dort keine oder nur eine eingeschränkte Nutzung möglich ist. Zur Sicherstellung einer nachhaltigen Forstwirtschaft muss ein Anteil von 10 Prozent des jährlichen Holzzuwachses ungenutzt bleiben. Außerdem wird angenommen, dass ein Teil des gewachsenen Holzvorrats jährlich als Totholz im Wald verbleibt. Um den Nährstoffhaushalt und die Biodiversität des Ökosystems Wald zu erhalten, kann ein bestimmter Anteil von Bäumen bzw. Teile von Bäumen absterben und zu Humus zersetzt werden.