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Die Salz-Belastung unserer Fließgewässer ist auf verschiedene Quellen zurückzuführen: geologisch bedingte Salz-Zufuhr, Mineralquellen, Niederschlag, natürliche Salz-Ausscheidungen bei Menschen und Tieren, Salz-Verbrauch in Haushalten, Dünge-Salz der Landwirtschaft, Streu-Salz und Salz-Zufuhr durch gewerbliche bzw. industrielle Einleitungen, insbesondere aus dem Bergbau und der chemischen Industrie.
Salz-Belastungen, die im Wasser direkt zu schmecken sind, treten regional begrenzt in einigen Flüssen, z. B. im Rhein, in der Mosel, in der Werra, in der Weser und der unteren Lippe auf. Der Salz-Gehalt des Rheins stammt zu wesentlichen Anteilen aus Natriumchlorid-Einleitungen des Bergbaus (salzhaltige Grubenabwässer) und der Industrie sowie aus Kalzium­chlorid-Einleitungen der Soda-Industrie. Etwa die Hälfte der Salz-Fracht des Rheins stammt aus Abfallsalzen des Kalibergbaus im Elsaß. Die andere Hälfte kommt überwiegend aus Bergbau, Soda-Industrie und chemischer Industrie der Bundesrepublik Deutschland in gelöster Form hinzu. 1980 schwankten die Salz-Gehalte im Rheinwasser (gemessen an der niederländischen Grenze) zwischen 50 und 230 mg Salz/l (Cl/l) (als empfohlene Obergrenze für Trinkwasser gilt ein Wert von 200 mg Cl/l). Erheblich größer sind die Salz-Frachten in Werra und Weser. In der Wesermündung ist die Salz-Konzentration etwa zehnmal so hoch wie im Rhein. Das Salz stammt vor allem aus den thüringischen Kaligruben. Hohe Salz-Konzentrationen schädigen nicht nur die Organismen im Wasser, sondern auch die Pflanzen, die mit salzhaltigem Wasser bewässert werden. So beklagen die Niederlande, dass die Salz-Gehalte des Rheins hohe Ernte­verluste bei den mit Rheinwasser bewässerten Gemüse- und Unterglaskulturen bewirkt haben. Unbestritten ist auch, dass in den Rohren des Trinkwasser­versorgungs­netzes die Korrosion aufgrund der Salz-Belastung beschleunigt abläuft. Solche Schäden bringen auch für die industrielle Brauchwasser­verwendung und die Elektrizitätswirtschaft bei der Kreis- und Rücklaufkühlung große Schwierigkeiten. Zur Verringerung der Salz-Belastung bietet sich das Verpressen der salzhaltigen Abwässer in tiefe Gesteinsschichten oder die Errichtung von Soleleitungen zur Ableitung der salzhaltigen Abwässer in das Meer an. Beim Verpressen besteht allerdings die Gefahr einer Grundwasserschädigung. Salz-Pipelines sind nach derzeitigem Kenntnisstand die ökologisch verträglichste, zugleich aber teuerste Lösung. Außerdem können hierbei große technische Schwierigkeiten, zum Beispiel durch Korrosion der Rohrleitungen auftreten.



Weitere Definition:
Salze sind kochsalz­ähnliche Stoffe, die durch Reaktion von Säuren mit Basen (Laugen) entstehen

Ein Bild zum Thema Salz im Umwelt Kontext
Salz